B-17 Bomber Flying Fortress – The Queen Of The Skies B-17F

Der Hauptunterschied zwischen den Modellen E und F bestand in den breiteren Propellerblättern, mit denen das neue Modell ausgerüstet war und die ihm bessere Flugleistungen ermöglichten. Das F-Modell wurde in weitaus größeren Stückzahlen von drei verschiedenen Herstellern produziert. In jeder Fabrik wurden kleinere Veränderungen in den Details vorgenommen. Der Hersteller wurde in einer Nachsilbe verschlüsselt, die dem Modell und dem Block hinzugefügt wurde: BO stand für Boeing, VE für Lockheed Vega und DL für Douglas. Damit war klar, dass eine Maschine mit der Bezeichnung “B-17F-50 VE” von Lockheed hergestellt worden war.

B-17F-30-BO #42-5077 'Delta Rebel No. 2' // [Public domain], via Wikimedia Commons

B-17F-30-BO #42-5077 ‘Delta Rebel No. 2’ // [Public domain], via Wikimedia Commons

Die ersten B-17F kamen im August 1942 in England an und sollten während des gesamten Jahres 1943 eingesetzt werden. Im Sommer 1944 waren sie jedoch nur noch selten auf den Operationsbasen zu finden. Die Maschinen wurden wiederholt von den einzelnen Basen modifiziert, um mit den individuellen Problemen des Luftkampfes fertig zu werden. Die Flugzeuge, die unter wärmerem Klima konstruiert und getestet worden waren, mussten nun den niedrigen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit bei ihren Einsätzen angepasst werden: Die Bürsten in den Elektrogeneratoren froren fest, der Kugelturm drehte sich nicht, die Maschinengewehre blockierten, das Verteidigungsfeuer besaß einen toten Winkel am Bug der Maschine und das Heck war viel zu schwer.

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“Am Anfang, als wir herauszufinden versuchten, wie man die B-17 am besten angreift, versuchten wir alles, sogar die Bomber mit Bomben zu bombardieren und so weiter. Aber wir bekamen heraus, dass die beste Taktik darin bestand, sie von vorne anzugreifen, und wir verwendeten ab Ende ’43 die 190er dazu. Die Zeit, in der du schießen konntest, war sehr kurz, da die Annährungsgeschwindigkeit sehr hoch war. Aber wenn du die B-17 von vorne getroffen hast, hast du meistens das Cockpit oder die Motoren getroffen. Nach dieser Zeit gab es nur vier 190er Gruppen, die von hinten angriffen, die die “Sturmtruppen” genannt wurden. Wenn die B-17 nicht brannte oder die Besatzung nicht absprang, dann rammten diese 190er die Bomber am Leitwerk oder dem Ruder.”
Walter Krupinski

Bundesarchiv, Bild 101I-657-6304-24 / Meschke / CC-BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

Bundesarchiv, Bild 101I-657-6304-24 / Meschke / CC-BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

Schwachstelle

Bis November 1942 hatten die Piloten der deutschen Luftwaffe schnell herausgefunden, dass sie die B-17F direkt von vorn angreifen konnten, ohne dass sie Gegenfeuer befürchten mussten. Das 0,30- Kaliber-Maschinengewehr im Plexiglas-Bug der Maschine erwies sich als ineffektiv. Einzelne Geschwader ersetzten es durch ein 0,50-Kaliber-Maschinengewehr, das eine größere Durchschlagskraft hatte. Die US 8th Air Force bot einen Bausatz zur Installation eines Maschinengewehrs im Bug der Maschine an und verlangte von den Herstellern den Einbau eines vorwärtsgerichteten Turmes in der B-17. Die Arbeiten zum Umbau des Bugs der Maschine verliefen sehr langsam und konnten nur dann durchgeführt werden, wenn die Maschine nicht auf dem Einsatzplan stand. Die ersten Maschinen, die vom Hersteller mit einem Buggeschütz ausgerüstet waren, landeten erst im Mai 1943 in Großbritannien.

“Zu Anfang des Krieges kamen die Deutschen von der Seite oder von hinten. Aber bei 25 bis 30 B-17 bekamen sie eine Menge Abwehrfeuer. Als sie herausfanden, dass die B-17 weniger Feuerkraft in der Nase hatte, änderten sie die Taktik. Sie kamen in V-Formationen von vorne. Für uns sah es wie eine Linie aus, aber hin und wieder kamen sie im invertierten V und wir schossen auf die Mitte, die aber noch nicht in Reichweite war. Beim nächsten Anflug war es vielleicht wieder ein normales V und die Mitte war näher als die äußeren Positionen. Die kamen mit wirklich hoher Geschwindigkeit auf uns zu. Sie kamen mit 400 Meilen und wir flogen 160 und sobald wir in Reichweite waren, feuerten sie mit ihren 20mm-Kanonen auf die Cockpits, in der Hoffnung etwas zu treffen. Man konnte die 20mm kommen sehen und man hoffte, dass sie nicht trafen. Nach dem Angriff drehten sie und kamen wieder. Nur wenn sie eine einzelne Maschine fanden, griffen sie nicht von vorne an, dann kamen sie wieder von der Seite oder von hinten. Eine Maschine, bei der ein oder zwei Motoren ausgefallen waren, war auf sich allein gestellt und die Kerle von der Luftwaffe nahmen sich die Zeit, die Treibstofftanks an den beiden Rumpfseiten zu treffen.”
Robert Davila, Pilot der USAAF

“Am Anfang griffen nur die Fw 190 die Bomber an und die Bf 109 wurde nur als Eskorte eingesetzt. Die meisten Angriffe wurden von vorn geflogen. Wenn die Bomber merkten, dass die 190er kamen, flogen sie oft eine Kurve von 10 oder 15 Grad. Das machte es schwer, wieder von vorne anzufliegen.”
Walter Krupinski

Weitere Probleme

Ball Turret Gunner

Ball Turret Gunner

Der Ausfall des Kugelturms bereitete bei den früheren Modellen die größten Sorgen. Abgesehen von dem Problem mit der Rotation, verfingen sich die Leitung für die Sauerstoffzufuhr, das Kehlkopfmikrofon und die Fliegeranzugsheizung ständig – selbst bei normalen Kampfhandlungen. Den Schützen wurde oftmals auch der Sauerstoff knapp. Eine Sauerstofflasche enthielt nicht genügend Sauerstoff für eine Mission. Es war daher die Aufgabe des Rumpfschützen, die Sauerstofflasche des Kugelturmschützen zu wechseln. Durch den Frost rissen jedoch oft die Ventile, so dass die Sauerstoffzufuhr dann ganz zusammenbrach.

Es gab weitere Probleme mit undichten Hydraulikleitungen und der Turmluke, die sehr leicht brach. Das Verlassen des Kugelturms in Notfällen war ein schmerzhaft langsamer Vorgang. Der Schütze musste dazu den Turm erst in die richtige Stellung kurbeln, sich selbst aus der Luke drücken und danach den Fallschirm anlegen. Es kam häufiger vor, dass die Turmklappen nach Kampfbeschädigungen klemmten und eine Bauchlandung den Tod des betreffenden Schützen bedeutet hätte. Das vorgeschriebene Verfahren für Bauchlandungen sah vor, den Schützen zu befreien, anschließend den kompletten Stand mit Spezialwerkzeug von der Zelle zu lösen und ihn abzuwerfen. Es muss wohl nicht erwähnt werden, dass der Kugelturmschütze den unbeliebtesten Job in der Besatzung der B-17 hatte.

Bis Mai 1943 hatte das VIII. US Bomberkommando eine Liste Dutzender von Standardmodifikationen für die Hersteller zusammengestellt: Buggeschützhalterung, Bewegungselemente für den oberen Geschützturm, eine Panzerung für die Steuerelemente des Piloten, mehr Munition für das Geschütz in der Funkkabine, eine bessere Sauerstoffversorgung für alle Türme, eine neue Funkantenne, Mark-III-IFF-Geräte, eine verbesserte Entfernungs- und Kompassanzeige sowie eine Rettungsfloß-Abwurfeinrichtung. Es gab weiterhin eine Liste zweitrangiger Veränderungen: kugelsichere Scheiben, eine Neuanordnung der Rumpfgeschütze für ein besseres Schussfeld, die Ausrüstung mit GEE sowie Veränderungen des allgemeinen Systems der Sauerstoffzufuhr.

Unter den kalten Bedingungen, in denen die Maschinen operieren mussten, froren oftmals die Bombenluken und -halterungen fest. Bei den ersten Einsätzen konnte dieses Problem nur mit dem Brecheisen behoben werden. Erfahrenere Besatzungen testeten die Bombenluken bereits vor dem eigentlichen Abwurf.

Es gab nichts, was die Hecklastigkeit der Maschine beheben konnte. Die Besatzungen wurden daher belehrt, weder Ausrüstungsgegenstände noch Munition im Heck der Maschine zu lagern.

Ein weiterer Grund zu Sorge war die Gefahr, dass die Rumpfschützen – wenn auch ungewollt – in die Tragflächen oder das Heck der eigenen Maschine schießen konnten. Im Juli 1943 wurde ein elektrischer Abschaltmechanismus eingebaut, der das Maschinengewehr automatisch blockierte, wenn der Schütze versehentlich auf Teile der eigenen Maschine zielte.

Eine der bedeutendsten Veränderungen in der Entwicklung der B-17F war die Ausstattung mit zusätzlichen Treibstofftanks, die der Maschine weitere 1.080 US-Gallonen Treibstoff zur Verfügung stellten. Dadurch konnte die Reichweite der B-17F um 1.000 Meilen erweitert werden, was der Maschine einen Operationsradius von 650 Meilen ermöglichte. Diese zusätzlichen Treibstoffbehälter wurden “Tokyo-Tanks” genannt (wahrscheinlich deshalb, weil sie der Maschine genügend Treibstoff zur Verfügung stellten, um von einem Träger im Pazifik nach Tokio und zurück zu gelangen). Sie bestanden aus neun selbstschließenden Gummibehältern, die zwischen den Spannten beider Tragflächen angebracht waren. Diese Langstrecken-Version tauchte im Mai 1943 das erste mal auf britischen Basen auf.

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Zufällig B-17F aus der Datenbank

B-17 Bomber Flying Fortress – The Queen Of The Skies 42-37720

42-37720

Delivered Long Beach 6/8/43; Denver 14/8/43; Assigned 367BS/306BG [GY-N] Thurleigh 18/9/43; Missing in Action Schweinfurt 14/10/43; hit by enemy aircraft and exploded, broke in half at radio room, crashed Schweinfurt, Ger. Missing Air Crew Report 823.

B-17 Bomber Flying Fortress – The Queen Of The Skies 42-5351

42-5351

Delivered Cheyenne 18/11/42; Walla Walla 4/2/43; Redmond 21/2/42; Madras 19/6/43; Walla Walla 17/7/43; 370 BU Lowry 15/6/44; Written off 3/11/44.

B-17 Bomber Flying Fortress – The Queen Of The Skies 41-24425

41-24425

Delivered Cheyenne 1/7/42; Assigned 30BS/19BG Mareeba, Aus 21/8/42; transferred 64BS/43BG Fenton Fd, Aus; Mareeba, Aus 21/1/43; mid-air coll with 42-24355 over Port Moresby on compass test 17/4/43 with Capt Charles McArthur Jr. Co-pilot: La Rue Haralson, Joe Whitelaw, Bob Greenwood, Bill Phillips, Bryony Wysocki, George Neumann (7 Killed in Service), crashed into sea. Missing Air Crew Report 16787. (?15667)

B-17 Bomber Flying Fortress – The Queen Of The Skies 42-5726

42-5726

Delivered Tulsa 11/10/42; Blythe 28/12/42; Dalhart 16/5/43; Tinker 21/6/43; Dalhart 10/7/43; with Bob Sieker force landed Clovis, Nm 10/3/44; 242 BU Gr Isle 23/6/44; 6BG Gr Isle 29/8/44; 4100 BU Patterson 1/9/44; 232 BU Dalhart 4/9/44; Reconstruction Finance Corporation (sold for scrap metal in USA) Ontario 7/6/45.

B-17 Bomber Flying Fortress – The Queen Of The Skies 42-5224

42-5224

Delivered Tulsa 14/10/42; Gt Falls, Mt, with Bill Wiseman force landed Hill Fd, Ogden 17/10/42; with Rich Hoke crashed on take off Hill Fd 13/11/42; Written off 19/11/42.

B-17 Bomber Flying Fortress – The Queen Of The Skies 41-24599

41-24599

Delivered Cheyenne 28/8/42; Wayne Co. 18/10/42; Dorval 11/2/43; Gander-Prestwick 20/2/43 with Merrill Phoenix, to RAF [FA700]; 206 Sq (VX-R) Benbecula, Scot. 27/6/43, equipped with LRASV aerials in nose and fuselage, then to Lagens, Azores 23/10/43 where sub U-575 was sunk 13/3/44 with Dave Beaty, shared by other aircraft and vessels; 220 Sq (NR-R) Aldergrove, N.I. 17/6/44; 519 Sq (Z9-K) Wick, Scot. 3/2/45; 251 Sq Reykjavik, Iceland, 20/7/45; Struck Off Charge 22/12/45.

B-17 Bomber Flying Fortress – The Queen Of The Skies 42-30098

42-30098

Delivered Cheyenne 9/4/43; Gore 10/4/43; Cheyenne 13/4/43; Hobbs 19/4/43; 4136 BU Tinker 4/7/44; 3017 BU Hobbs 8/11/44; with John Holf force landed Altus Fd, OK 20/7/45; Reconstruction Finance Corporation (sold for scrap metal in USA) Altus 11/9/45.

B-17 #42-3327 / Tet T’Mote

42-3327 / Tet T’Mote

Delivered Denver 10/5/43; Dow Fd 11/7/43; Assigned 569BS/390BG [CC-T] Framlingham 18/7/43; landing accident at base 21/10/43 with Bill Royal, Co-pilot: Jim Oyer, Navigator: Bob Saunders, Bombardier: Bob Waites, Flight engineer/top turret gunner: Mearl Houck, Radio Operator: Dave Hogan, Ball turret gunner: Dave Howland, Waist gunner: Henry Wooley, Waist gunner: Enrique Perez,Tail gunner: Buckalew (10 Returned to Duty); u/c collapsed, Salvaged 27/10/43. TET T’MOTE.

B-17 #41-24360 / Hell’s Kitchen

41-24360 / Hell’s Kitchen

Assigned RAF [FA675] but transferred 419BS/301BG Westover 7/42; Podington 6/8/42; Tafaraoui 24/11/42; 101m; Returned to ZI flown home by Lt Col Skip Stoddard Oct 43. Reconstruction Finance Corporation (sold for scrap metal in USA) Altus 27/8/45. HELL’S KITCHEN.

B-17 #42-29893

42-29893

Delivered Cheyenne 4/3/43; Sioux City 16/3/43; Kearney 8/4/43; Dow Fd 22/4/43; Assigned 524BS/379BG [WA-Q] Kimbolton 24/4/43; Missing in Action Nantes 16/9/43 with Floyd Jamerson, Navigator: Joe Burkowski, Radio Operator: John Paznar (3 Killed in Action), Co-pilot: Earl Guyette, Flight engineer/top turret gunner: Alvin Rabun, Ball turret gunner: Chas Gray, Waist gunner: Jim Reid, Waist gunner: Howie Moody (5 Prisoner of War); Bombardier: John Beilstein,Tail gunner: John Semach (2 evaded capture); flak, crashed 15 miles N of Nantes, Fr. Missing Air Crew Report 1346.