B-17 Bomber Flying Fortress – The Queen Of The Skies Formationsflug

B-17 in Formation
[Public domain], via Wikimedia Commons // B-17 in Formation

Schwere Bomber flogen in Formation, weil dies die wirksamste Taktik gegen das feindliche Flakfeuer und die Abfangjäger war. Bei einer Untersuchung im Jahre 1943 stellte man fest, dass über die Hälfte der Bomber, die von den Deutschen während eines Angriffs abgeschossen wurden, außerhalb der Hauptbomberformation geflogen waren. Eine Formation zu bilden nahm viel Zeit und Mühe in Anspruch, verbrauchte große Mengen wertvollen Treibstoffs und konnte sich äußerst anstrengend für den Piloten erweisen. Obwohl es eine ganze Flugstunde dauerte um die Geschwader zu formieren, wussten die Einsatzplaner bei der US 8th Air Force, dass dieses Verfahren notwendig war. Zwischen 1942 und 1945 hatte man eine Reihe idealer Formationen ausgearbeitet und modifiziert.

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Grundformation
Grundformation

Die B-17 formierte sich normalerweise über der Wolkendecke, indem sie ein Funkbakensystem mit dem Namen “Buncher” oder “Splasher” benutzten. Die Grundformation bestand aus drei Flugzeugen, die in der Form eines V flogen, doch war die Anzahl der V-Formationen in einer Staffel in einem Geschwader unterschiedlich, da sich die Taktiken ständig änderten.

Die US Air Force entwickelte dieses System, das eine Formation von 36 Bombern über den Wolken ermöglichte. Ein “Buncher”-Signal wurde von einer Funkbake ausgesendet, um die die Bomber eine Stunde lang kreisen würden, bis alle Maschinen nacheinander gestartet waren und sich angeschlossen hatten.

Formieren

Verschiedene Formationen

Im August 1942, als die US 8th Air Force ihr Unternehmen begann, flog sie in Staffeln von jeweils sechs Flugzeugen, wobei die Flugzeuge ungefähr 100 Fuß (30 m) voneinander entfernt waren. Das Ziel bestand darin, ein Gleichgewicht zwischen konzentrierter Abwehrfeuerstärke und den Schwierigkeiten zu finden, die die Piloten beim Fliegen in einer engen Formation hatten. Entfernungen wurden so berechnet, dass ein einziges Flakgeschoss zwischen zwei Bombern explodieren konnte, ohne dass es beide Flugzeuge schwer beschädigen konnte. Doch erkannte man bald, dass sechs Bomber, die in großen Abständen flogen, nicht stark genug waren, um die deutschen Kampfflugzeuge abwehren zu können.

Formation: Staffel aus 6 Bombern

Im September 1942 hatte man schon eine neue Taktik ausgearbeitet: zwei Staffeln mit je neun Flugzeugen, die in Geschwadern von 18 Bombern flogen. Die zweite Staffel flog dabei 500 Fuß (150 m) über und hinter der ersten. Dabei handelte es sich um eine weitaus engere Formation, die äußerst schwer zusammenzuhalten war, da die außen fliegenden Flugzeuge häufig ihren Kontakt mit dem Leitflugzeug verloren.

Formation von zwei Staffeln. Bestehend aus je 9 Bombern

Im Dezember 1942 sah man zum ersten Mal drei Staffeln mit jeweils sechs Flugzeugen, die in Geschwadern von 18 Bombern übereinander in Richtung Sonne gestaffelt flogen, wobei sich die führende Staffel in der Mitte zwischen einer höher und einer tiefer fliegenden Staffel befand. Bei dieser Formation konnten die Abwehreinrichtungen des B-17-Bombergeschwaders voll eingesetzt werden.

Geschwader von 18 Bombern

Während die US 8th Air Force – Bomberflotte fortwährend größer wurde, übernahm man eine Formation mit dem Name “Javelin” (Speerformation), die aus vier Bombergeschwadern bestand. Die Geschwader (18 Flugzeuge) flogen dabei mit einem Abstand von 1 1/2 Meilen (2,4 km) übereinander in Richtung Sonne gestaffelt. Das erschwerte den feindlichen Kampfflugzeugen das zuletzt fliegende Flugzeug des Geschwaders anzugreifen, doch bedeutete es auch, dass die hinteren Geschwader große Schwierigkeiten hatten, in Formation zu bleiben.

Javelin-Formation

Im Februar 1943 wurde die “Wedge”-Formation (Keilformation) eingeführt: Das Geschwader in der Mitte führte den Bomberverband dabei an und flog gemeinsam mit den oberen und unteren Geschwadern, die in entgegengesetzten Richtungen gestaffelt waren. Diese 54 Flugzeuge starke Geschwadergruppen-Formation war 1,3 Meilen (2,1 km) breit und 0,3 Meilen (480 m) lang. Obwohl diese Formation eine bessere gegenseitige Abwehrunterstützung zwischen den Flugzeugen, den Staffeln und den Geschwadern bot, war es für die einzelnen Flugzeuge im Kurvenflug weiterhin schwierig, ihre Position zu halten.

Im April 1943 wurden die Formationen der Geschwadergruppen immer enger, wobei drei V-Formationen in einer Richtung übereinander gestaffelt flogen, während das restliche Geschwader in entgegengesetzter Richtung gestaffelt war. Diese “enge” Formation ermöglichte eine konzentriertere Feuerkraft zwischen den Staffeln und den Flugzeugen.

Tucked-in Formation

Durch die Entwicklung des Langstreckengeleitschutzes und der Radarhilfen wurde das Formationssystem seit Ende 1943 weit weniger verwendet. Drei Staffeln mit jeweils 12 Flugzeugen flogen in Geschwadern Verteidigung, wobei die Geschwader einen Abstand von 4 Meilen (6,4 km) beibehielten. Diese Formation wurde erfolgreich bis zum Kriegsende benutzt.

Geschwader-Formation aus 36 Flugzeugen